Wir dürfen uns an den Krieg in der Ukraine nicht gewöhnen

Autor: Patrick Bopp

16. September 2022

Er schreibt über polnische Städte und Reisen in Zeiten der Pandemie.

Liebe Kunden, Freunde und Kollegen, der Krieg in der Ukraine tobt nun schon seit einem halben Jahr. Noch immer sind viele Menschen auf der Flucht, weil eine Rückkehr in ihre Heimatregionen wegen der anhaltenden Kampfhandlungen nicht möglich ist. Daher ist es wichtig, dass wir uns an diesen Krieg niemals gewöhnen werden und die Schutzsuchenden nicht aus den Augen verlieren.

Nach wie vor viel Unterstützung in Polen

Seit Ausbruch des Krieges sind die meisten Menschen aus der Ukraine nach Polen geflohen. Nach wie vor harren hunderttausende Menschen in unserem Nachbarland aus. Daher unterstützt Polenreisen schon sein Beginn des Krieges eine Initiative in der Nürnberger Partnerstadt Krakau und stellt insbesondere Sachspenden zur Verfügung. Heute wollen wir in unserem Blog darauf aufmerksam machen, dass der Bedarf nach Unterstützung weiterhin groß ist und darüber berichten, wie die Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine im Krakauer Stadtteil Bronowice Wielkie organisiert wird.

Majdanczyk – ein Anlaufspunkt für Ukrainer:innen in Bronowice Wielkie

Majdanczyk ist ein Ort im Krakauer Randgebiet Branowice Wielkie auf Initiative der Bewohner:innen des Viertel entstanden ist. Hier können Menschen die aus der Ukraine geflohen sind Unterstützung erhalten. So werden hier vor allem Sachspenden gesammelt und an Bedürftige weiterverteilt. Von kostenlosen Lebensmittel, über Kleidung, Kosmetika, Reinigungsmittel, Schreibwaren und Spielsachen für Kinder wird hier alles was nötig ist angeboten. Auch Polenreisen hat sich an der Sammlung von Sachgütern beteiligt, die anschließend an die Organisation verschickt wurden. Somit ist Majdanczyk heute ein wichtiger Anlaufspunkt für Menschen aus der Ukraine in Krakau geworden.

Die Hilfe wird nachbarschaftlich organisiert

Direkt nach Beginn der russischen Aggression und dem Angriffskriegs auf die Ukraine war die Solidarität in Krakau enorm. Die Bewohner Krakaus haben innerhalb nur eines Tages eine große Spendenaktion organisiert und mehrere Transporter an Hilfsgütern in die Krakauer Partnerstad Lemberg verschickt. Die Initiative hierfür kam direkt aus der Bevölkerung heraus. Für die Mobilisierung für Unterstützer:innen wurde auf soziale Medien und klassische Formate wie Flyer und Broschüren zurückgegriffen. Die Hilfsbereitschaft war so groß, dass sich schon nach kurzer Zeit ein ehrenamtlich getragenes und zivilgesellschaftlich organisiertes Komitee gebildet hat, welches die Hilfe an die Ukraine koordiniert. Nachdem immer mehr Menschen aus der Ukraine nach Polen kamen wurde ein Anlaufpunkt geschaffen, wo unter anderem Ukrainer:innen an aufnahmewillige Krakauer:innen vermittelt wurden. Mit Hilfe lokaler Betriebe, wie etwa einer Schreinerei, konnte der Anlaufpunkt mit Möbeln und Interieur ausgestattet werden, sodass er heute wie ein moderner Laden funktioniert.

Unterstützung kommt aus der Nachbarschaft aber auch aus der Ferne

Die meisten Produkte werden direkt von Menschen aus der Nachbarschaft gespendet. Es kommen aber auch Hilfsgüter aus anderen Ländern, wie Großbritannien oder Deutschland. Daher ist der Punkt gut ausgestattet. Häufig reicht jedoch die Wahre nicht aus, um alle Menschen die einen Bedarf haben, zu versorgen. Insbesondere Lebensmittel sind stark gefragt. Die Nachfrage ist weiterhin hoch. Die Menschen die in Polen sind haben häufig alles in ihrer Heimat zurücklassen müssen.

Majdanczyk heißt auf ukrainisch Spielplatz

Der Name Majdanczyk heißt auf ukrainisch Spielplatzt. Anfangs wurde die Hilfe in erster Linie von Pol:innen organisiert. Mittlerweile helfen viele der Ukrainer:innen, die in Krakau gelandet sind, bei der Koordination und Verteilung der Hilfsgüter mit. So hat sich der Name für den Spendenpunkt eigenständig durchgesetzt.

Wie kann man die Initiative in Krakau unterstützen?

Der Bedarf an Hilfsgütern ist nachwievor groß. Täglich kommen ca. 150 bis 200 Menschen, um kostenlose Produkte zur Deckung der Grundbedürfnisse zu erhalten. Daher ist es wichtig, dass auch weiterhin die Solidarität für geflüchtete aus der Ukraine so gelebt wird wie bisher. Polenreisen beteiligt sich aktiv an der Unterstützung der Initative in Krakau. Wenn auch Sie Majdanczyk unterstützen wollen setzen Sie sich gerne mit uns von Polenreisen in Kontakt.

Update: Majdanczyk stellt Aktivität als Laden ein und konzentriert sich auf individuelle Bedürfnisse

Majdanczyk war ein Ort, der seit Beginn der Feindseligkeiten Russlands gegen die Ukraine Menschen unterstützte, die vor dem Krieg flohen. Es wurde ein Ort geschaffen, an dem Flüchtlinge fast alles bekommen konnten: Kleidung, Schuhe, Lebensmittel, Kosmetik, Haushaltschemikalien, Medikamente, Wohnaccessoires. Wir halfen bei der Arbeitssuche, der Vermittlung von polnischen Sprachkursen, Schul- und Kindergartenplätzen und Wohnungen.
Bis Ende Juni 2022 haben wir insgesamt über 6.000 Menschen geholfen. Derzeit ist der Punkt in seiner Form eines kostenlosen Ladens geschlossen, und unsere Aktivitäten konzentrieren sich nun auf bestimmte Familien und ihre spezifischen Bedürfnisse. Wir kümmern uns um Mütter mit kleinen Kindern und Menschen mit Behinderungen. Von Zeit zu Zeit organisieren wir Spendensammlungen. Die von uns gesammelten Produkte sind hauptsächlich:

  • Dauerlebensmittel: Getreide, Nudeln, Reis, Gewürze, Zucker, Öl, Marmeladen, Mousses für Kinder, Kaffee, Tee, Kakao, Milchflocken, UHT-Milch;
  • Kosmetikartikel: Seifen, Duschgels, Kinderpflegekosmetik, 5/6 Windeln, Shampoos etc.;
  • Medikamente: Fiebermittel für Erwachsene und Kinder, Magentropfen und Elektrolyte, Vitamine, Halsschmerztabletten;
  • Reinigungsmittel: Spülmittel, Bodenreiniger, Schwämme, Küchentücher etc.

Wenn Sie helfen wollen, senden Sie bitte alles an diese Adresse: Majdańczyk: Ojcowska 34a, 31-344 Kraków Polen

 

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